Die Woche begann ganz entspannt mit den Tagesgästen Thill und Rumpel. Am Mittwoch kamen zwei neue Gesichter zum Kennenlernen. Timmy und Olaf, zwei vierjährige Malteser, streckten zum ersten Mal ihre kleinen weißen Gesichter in meine Pension. Aufgrund des heißen Wetters fiel der Spaziergang etwas kürzer aus. Unerschrocken erforschten sie danach mein Zuhause und spielten mit Lucy. Bereits in der nächsten Woche werden die beiden zu einem Testtag vorbeikommen.
Zum Test kam am Donnerstag Ludwig und brachte ordentlich Unruhe mit. Thill und Kimba hatten beide keine Lust auf jugendlichen Tobewahn und zeigten Ludwig die kalte Schulter. Er dagegen bewies eine große Ausdauer, den älteren auf den Keks zu gehen. Um zehn Uhr lagen alle Nerven blank und ich gab mir innerlich eine Ohrfeige, dass ich gegen meine eigenen Regeln verstoßen hatte, und Ludwig mit neuen Monaten zum ersten Mal beherbergte. Den jungen Hunden fehlen verständlicherweise noch einige Regeln und Grenzen. Wenn dann auch noch andere Hunde da sind, man denen man spielen und toben möchte, ist es für die Jungspunde schwer zu begreifen, warum nicht den ganzen Tag Party herrscht. Dafür fällt es ihnen viel leichter, sich in die neue Situation des "Abgebens" einzugewöhnen und von ihren Besitzern getrennt zu sein. Nach zehn Uhr änderte sich die Lage. Ludwig entspannte zusehens. Auch der Mittagsspaziergang verlief deutlich gesitteter. Ich behielt Ludwig an der langen Schleppleine, sodass er ein wenig Lauffreiheit bekam, aber nicht abhauen konnte. Ist ja schließlich ein Jagdhund.
Freitag zog die braune Lotta mit einigen Konservendosen im Gepäck ein. Endlich mal wieder ein Urlaubshund in den chaotischen Corona-Zeiten. Lotta lebte sich auf ihre altbekannte stürmische Art schnell wieder ein. Mit ihrer kernigen Art traf sie am Samstag auf den kleinen Dackel-Senior Axel. Sobald der Zwerg eintrifft heißt es, die oberen Zimmer schließen, damit er den Mülleimern nicht gefährlich werden kann. Zum Glück zeigt Lotta keine solcher diebischen Eigenschaften, dafür ist sie eine absolute Wassernärrin. Aufgrund der langen Hitzezeit sind jedoch alle Gräben um uns herum ausgetrocknet, was Lotta gar nicht gut findet.