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13. Woche mit Rumpel und Thill

Corona hielt das Land weiterhin im Griff, ein Kontaktverbot zu mehr als zwei Personen gleichzeitig wurde verhängt. Durch die fehlenden Urlaubsgäste blieben nur noch die letzten treuen Tagesgäste Thill und Rumpel. Mit Rosalie und ihrem Frauchen ging ich einmal gemeinsam spazieren und stellte fest, dass sich alle Fußgänger verantwortungsvoll an den empfohlenen zwei Meter Abstand zueinander hielten. Der Virus hinterließ in meinem Leben keine allzu großen Veränderungen, da ich weiterhin mit den Hunden rausging und den strahlenden Sonnenschein genoss. Danach verbrachte ich Zeit am Schreibtisch, kam jedoch nicht zum Weiterschreiben meines Romans, weil mein Mann zum Homeoffice verdonnert wurde und ich keinen klaren Gedanken fassen konnte, wenn er stundenlange Videokonferenzen mit seinen Arbeitskollegen führte. Auch meine Kinder saßen brav zu Hause, wurden von den Lehrern mit Hausaufgaben versorgt oder durch mich zur Gartenarbeit verdonnert.

Mein kleines Gewerbe erlitt die ersten merklichen Einschnitte, allerdings bin ich sehr erleichtert, dass ich keinerlei Kosten zu tragen habe, sodass mir einfach nur die Einnahmen wegfallen. Dank eines unbürokratischen Soforthilfepaketes des Landes sowie Bundes, kam ich in den Genuss einer einmaligen Zahlung, die meine Pension über 5 Monate lang am Laufen halten wird. Damit gehöre ich zur Gruppe der glücklichen Einzelunternehmer. Für einen kleinen Betrieb mit bis zu fünf Angestellten, wäre eine Zahlung in der Höhe nicht ausreichend.