Meine Hundepension bekam langsam aber sicher die Auswirkungen des Corona Virus zu spüren. Zunächst dachte ich, dass ich mit der Betreuung der Hunde eine Tätigkeit ausübe, die durch wenig Menschenkontakt auch wenig Ansteckungsrisiko bietet und trotz der Pandemie unverändert weiterlaufen kann. Da jedoch die Zweibeiner zu Hause bleiben sollen und viele Veranstaltungen sowie Urlaube abgesagt werden, fallen meine für längere Zeit gebuchten Pensionsgäste weg. Grundsätzlich habe ich keine Anzahlung verlangt oder auch bei kurzfristigen Absagen nie auf eine Teilzahlung bestanden. Aber in diesem Ausnahmezustand merke ich die Umsatzrückgänge deutlich. So wie viele in der Gesellschaft.
Was mir neben dem Corona Virus noch zu schaffen machte, ist der dauernde Regen. Ich kann ihn nicht mehr sehen. Der ewig graue Himmel, die matschigen Wege, die gefluteten Felder, die nassen Handtücher. Die Aufzählung könnte ich ewig so weiterführen. Dennoch versuchte ich, positiv zu denken und die schönen Dinge in den Fokus zu rücken. Rumpel und Thill kamen weiterhin als treue Tagesgäste zu mir. Rosalie war im Urlaub und Hugo wurde zu Hausarrest verdonnert, weil er mit seinen Besitzern Urlaub in Österreich Urlaub gemacht hatte. Besonders freute ich mich über den Besuch des Tierschutzhundes Pepe. Der kleine Mischling wurde erst vor vier Monaten nach Deutschland transportiert und von einer sehr liebevollen Familie adoptiert. Er soll nun schrittweise an meine Pension gewöhnt werden. Eine große Hilfe war mir dabei die Pflegehündin meiner Tochter Nina. Die kleine Lucy ließ nicht zu, dass Pepe Heimweh bekam. Sobald er leise jaulend zur Haustür lief und sehnsüchtig aus dem Fenster schaute, forderte sie ihn zu einer Spieleinheit auf. Die beiden passten von der Größe her perfekt zueinander. So halb mir die süße Lucy bei Pelles Eingewöhnung .
Am Donnerstag zog der weiße Goldie Hutch mit prall gefülltem Futterbehälter ein. Er sollte für 11 Tage bei mir bleiben, weil seine Besitzer nach Curacao fliegen wollten. Sie kamen jedoch nur bis Amsterdam, weil ihr Flug über den Teich gestrichen wurde. So holten sie Hutch am Samstag wieder ab, und wir feierten den Geburtstag meines Mannes nur mit der Familie. Ein Lichtblick in dieser schwierigen Zeit ist die Sonne, die ab Samstag endlich vom Himmel lachte. Das verbessert die Laune auf jeden Fall.
Am Sonntag startete ich meine erste Dogilli for Future Müll-Sammel-Aktion. Das würde ich gerne als regelmäßiges Ereignis in meinen Kalender einbauen, gerne auch in Begleitung anderer Hundefreunde. Da wir jedoch aufgrund des Virus angehalten wurden, auf Abstand zu gehen, ging ich die Runde nur mit Kimba und meinem Mann. Auch wenn es der Müll fremder Menschen war, den wir da einsammelten, war es ein gutes Gefühl, etwas für die Umwelt zu tun.