Das Wetter war: geht so. Meist wolkig, regnerisch, windig, matschig, grau - kurz gesagt: Schietwetter. Besonders für eine Hundepension. Ständig nasse Handtücher, feuchte Hunde und Dreck auf dem Boden. Die Schattenseiten der Hundepension.
Dafür gab es eine sehr entspannte Zeit mit der Labrador Hündin Bailey und der Dackeldame Kessi. Die beiden Damen begleiteten mich auf ganz pflegeleichte Weise durch die ganze Woche. Neben dem Stammgast Rumpel bekamen wir viele neue Hundenasen zu Gesicht.
Als erster stellte sich der Neuzugang in Mios Familie vor. Hector, ein bildschöner Berner Sennenhund von knapp vier Monaten. Sein Staunen über die anderen Gäste bei mir dauerte nur kurz, dann erstürmte er mein Wohnzimmer mit jugendlicher Begeisterung. Ein bezauberndes Fellknäul.
Als nächster kam Quincy, ein 11jähriger Zwergschnauzer. Der klebte förmlich am Po von Bailey, die anscheinend für viele Hunde anziehend roch. Nach unserem Spaziergang ging die Bedrängung in meinem Haus jedoch weiter, und die Regulierungen durch sein Frauchen oder mich hielten immer nur kurz an. Hier musste ich leider dem Hund absagen und ihm stattdessen eine Einzelbetreuung oder einen Chip empfehlen. Der kleine Kerl war durch den Sexualtrieb so gesteuert, dass er selbst nicht zur Ruhe kam und auch meine Gasthündin nicht in Ruhe ließ. Das nenne ich triebgesteuertes Verhalten, was leider in meiner kleinen Pension zu Unfrieden führt.
Beim letzten Neuzugang handelte es sich um einen zweijährigen, sehr stattlichen Golden Retriever Rüden namens Mailo. Er besaß eine interessante Farbe, die zwischen weiß und beige changierte. Auch er fand Bailey attraktiv, doch er konnte abgelenkt werden und auch selbst zur Ruhe kommen. Mailo fühlte sich in der Pension sichtlich wohl, doch leider musste ich seinem Frauchen einen gewünschten Termin im Juni absagen. Mein Kalender ist bereits gut gefüllt!
Als heiße Luft entpuppten sich die Termine für den Werbespot des TZN sowie mein brandneuer Praktikant. Das vereinbarte Filminterview war eine Woche zuvor wegen gekürztem Budget telefonisch abgesagt worden und der Praktikant fand einen Stadtbummel deutlich attraktiver, als den Praktikumstag in meiner Pension. Schade eigentlich, ich hatte mir ein paar interessante Themen notiert, bei denen ich Unterstützung gebrauchen könnte. Außerdem habe ich mal alle Hundebücher rausgekramt und war selbst überrascht, was sich alles in meinem Fundus verbarg. Dabei fehlen hier noch die Cesar Millan Bücher.