Dies sollte eine ruhige Weihnachtswoche werde, in der ich mich den notwendigen Vorbereitungen für das heilige Fest widmen wollte: Haus säubern, Kekse backen, Weihnachtskarten schreiben. Doch wie immer kam es anders als geplant.
Der Montag gehörte Kimba ganz allein, und so stellte er auch sofort alles auf den Kopf, in dem er den morgendlichen Spaziergang mit einem lahmenden rechten Bein beendete. Das allein versetzte mich noch nicht in Unruhe, doch sein Verhalten zu Hause schon. Wie von der Tarantel gestochen lief er herum: Treppe hoch, Treppe runter, ins Schlafzimmer, in den Flur, ins Badezimmer … und das ganze Spiel von vorn. So kannte ich meinen ruhigen Labrador nicht. Normalerweise haut er sich nach dem Spaziergang den Bauch voll und hält ein dreistündiges Nickerchen in der Lieblingsecke unserer Couch. Doch irgendetwas versetzte ihn in totale Unruhe und mich gleich mit. Ich hegte tatsächlich die Befürchtung, dass er etwas Giftiges gefressen hätte. Anders konnte ich mir sein Verhalten nicht erklären und stand direkt um 9:00 Uhr vor der Tierarztpraxis in Grefrath. Dort konnte er jedoch nicht behandelt werden, weil OP-Termine auf dem Programm standen, die nicht verschoben werden konnten.
Also fuhr ich mit dem nervösen Hund zu meiner Cousine nach Geldern und hoffte, dass die 30minütige Autofahrt nicht zu lang war. Da wir unangemeldet kamen, mussten wir eine Weile im Wartezimmer verbringen, wo Kimba erneut nicht wusste, wohin mit sich. Meine Cousine Petra untersuchte Kimba gründlich. Sie hatte direkt das Lahmen auf dem rechten Bein entdeckt und streckte, drehte, stauchte das Bein, ohne irgendetwas festzustellen. Alles Abtasten sowie Abhören gaben keinen Hinweis auf sein Problem. Anscheinend litt er unter großen Schmerzen. Sie beruhigte mich jedoch dahingehend, dass es keine Vergiftung sein könnte, sonst würde er vorne und hinten alles von sich geben. Der Körper würde in solch einem Fall sehr schnell und heftig reagieren. Das beruhigte mich zwar, doch es blieb dabei, dass wir keine Ursache für seine Schmerzen ausfindig machen konnten. Er bekam eine Spritze gegen Entzündungen für alle Fälle sowie Schmerztabletten zur Beruhigung.
Um 13:00 Uhr schlief er endlich erschöpft ein. Die Medizin schien zu wirken. Da am Abend das unruhige Verhalten wieder von vorne anfing, gab ich ihm abends noch eine Schmerztablette, was uns beide ruhiger schlafen ließ. Das Humpeln hielt die gesamte Woche über an und wurde erst in der nachfolgenden Weihnachtswoche besser. Vielleicht hat er sich einfach nur vertreten oder etwas gezerrt?
Meine Tagesgäste Rosalie, Rumpel, Oskar und Fides passten sich an unsere verkürzten Spaziergänge problemlos an und schienen die Ruhe zu genießen. So fand ich doch noch die Zeit, Collagen aus meinen Hundegästen 2018 als Weihnachtskarten zu erstellen und zu verschicken. Insgesamt 38 Lakritznasen durfte ich dieses Jahr betreuen.
Wie wunderbar!