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48. Woche mit den Gästen: Bruno, Rosalie, Rumpel, Oskar, Kessi und Lucki

Bruno war der einzige Gast am Montag. Nach einer ruhigen Nacht bekam er tagsüber immer mal wieder Bellattacken, ohne dass ich dafür einen Grund fand. 

Dienstag traf Rosalie ein und wurde direkt von Bruno belagert. Darauf reagierte die Golden Retriever Hündin eher verängstigt, sie verbellte Bruno. Jetzt zeigte sich Bruno von einer wirklich penetranten Seite und stellte Rosalie ständig nach. Auf dem Spaziergang führte ich sie deshalb links und ihn rechts. Dabei musste ich immer wieder mit meinem Körper die Grenze behaupten, weil Bruno ständig den Kontakt zu Rosalie suchte. Mein Krafttraining für die Arme hatte ich für den Tag absolviert. Nach dem Spaziergang ließ ich die Hunde kurz in den Garten. Dort verstanden sie sich besser, Rosalie spielte sogar mit Bruno, weil sie hier ihre Schnelligkeit einsetzen und vor ihm weglaufen konnte. In dem Punkt war sie dem zwölfjährigen Airedale Terrier voraus. Im Haus suchte sie Schutz bei Kimba auf der Couch.

Bruno jedoch hielt sich mit seinem aufdringlichen Verhalten den ganzen Vormittag dran. Er verweigerte das Essen, stellte Rosalie nach, sodass ich die beiden schlussendlich separieren musste, um etwas Ruhe zu erreichen. Das klappte jedoch nicht, weil Bruno sein Missfallen über die Trennung mit lautem Jaulen kundtat. Ein anstrengender Tag.

 

Der Mittwoch wurde nicht viel besser. Bali, ein junger Golden Retriever, löste Rosalie ab. Auch der wurde von Bruno in die Ecke gedrängt und mit Blicken dort gehalten, was den Junghund schwer beeindruckte. Er versuchte diesem Einengen zu entkommen. Aus dem gestrigen Tag hatte ich gelernt, dass ich mit Worten bei Bruno nicht viel erreichen konnte und trennte die beiden räumlich. So verbrachten wir den Vormittag untermalt von Brunos Jaulen. Ich hätte nie dacht, dass der Airedale solch eine Ausdauer an den Tag legen würde. Terrier halt. Allerdings bedeutete dieses schon zwanghafte Verhalten auch großen Stress für den Hund, und ich war in Sorge, ob ihm diese Aufregung bei mirzu viel würde. Auf jeden Fall traf ich die Entscheidung, dass Bruno nicht noch einmal in meine Pension kommen konnte, weil er teilweise nicht kompatibel mit anderen Hunden war.

Bali schaffte es nach dem zweiten Spaziergang, Bruno mit seiner Spielfreude zu entwaffnen und lenkte dessen Dominanzverhalten in schnelle Raufspiele. Mit seiner Wendigkeit konnte er dem Airedale Paroli bieten und nach einer halben Stunde konnte ich die Hunde sogar zusammen in einem Raum lassen. Gut gemacht, Bali!

Am Donnerstag konnten wir durchatmen. Den belgischen Schäferhund Oskar kannte Bruno schon und ließ ihn in Ruhe. Auf den Spaziergängen merkte ich, dass die letzten Tage Bruno Kraft gekostet hatten, denn der Rückweg zog sich wie Kaugummi, da Bruno nur noch schlich. Im Haus schlief er viel. So blieb viel Zeit für Streicheleinheiten mit Oskar, die er sich stundenlang antun konnte.

Das Wochenende gehörte Kessi, die sich über den übergroßen Spielgefährten Lucki, einen Bernhardiner-Berner Sennen-Autralian Shepherd Mischling, freute. Diesem ungleichen Paar beim Spielen zuzugucken ist ein reiner Spaß. Ich bewundere Lucki für seine gleichmütige Ruhe, mit der er die stürmische Dackel-Dame gewähren ließ.