Meine Tagesgäste fielen diese Woche aus. Rumpel, weil er eine Bindehautentzündung hatte, und Rosalie, weil ihr Frauchen nicht arbeiten musste. Dafür nahmen sich die beiden Zeit, mit mir und Hugo samt Frauchen spazieren zu gehen. Wir trafen uns in der Nähe der blauen Lagune und wanderten bei bestem Herbstwetter durch die schönen Wälder.
Am Mittwoch traf zunächst der 19 Monate alten Golden Retriever Henry zum ersten Kennenlernen ein. Ein sehr hübscher, dunkler Goldie, der im Freilauf super lief und an der Leine noch ein wenig Korrektur benötigte. Er erinnerte mich sehr an meinen Maverik, und ich wurde ein wenig schwermütig, als ich Kimba und Henry so schön miteinander spielen sah wie meine beiden noch vor einigen Jahren. Kaum war Henry zufrieden und ausgetobt gegangen, traf der Airedale Terrier Bruno zum Testtag ein. Er klemmte sich wie bei unserem ersten Treffen mit übertriebener Begeisterung an Kimba, den das Verhalten eher nervte. Zu dem Zeitpunkt schwankte ich noch, Bruno als Pensionsgast aufzunehmen, um seine und Kimbas Nerven nicht zu überstrapazieren. Nach einer recht ruhigen Nacht verhielt sich der Airedale Terrier am Donnerstag jedoch schon viel ruhiger, sodass sich die Lage deutlich entspannte.
Auch Oskar, der am Donnerstagmorgen eintrudelte, war zunächst über den Tick von Bruno verwirrt. Der Airedale zuckt die Nase, wenn er aufgeregt ist, was aus Hundesicht wie eine Drohgebärde wirkt. Also kräuselte sich Oskars Nase direkt mit, und der belgische Schäferhund hielt Bruno auf Abstand. Das regulierte sich jedoch nach einem gemeinsamen Spaziergang, bei dem auch Oskar merkte, dass Bruno kein bisschen bedrohlich war, sondern eher verspielt.
Am Freitag zog zunächst Hugo mit leichtem Gepäck ein. Er schaute ein wenig bedröppelt, als sein Frauchen ihn zurückließ. Doch für krumme Laune blieb keine Zeit, denn schon stand Elano auf der Matte, um seinen Testtag zu starten. Bei unserem ersten Spaziergang mochte Hugo noch nicht mit ihm zusammen rennen, doch schon beim zweiten sah das anders aus. Dabei wurden wir von Lea begleitet. Die 13 1/2 jährige Labradorhündin war bewundernswert gut zu Fuß. Sie ignorierte jedoch alle anderen Hunde und verhielt sich auch bei mir zu Hause auffallend nervös. Ihr Frauchen und ich entschieden gemeinsam, dass Lea mittlerweile zu alt ist, um in eine Hundepension zu gehen. Nach diesen vielen Spaziergängen zogen sich Hugo, Elano und Kimba jeweils auf eine Decke zurück und ruhten erstmal aus.
In seiner ersten Nacht lief Elano noch lange aufgeregt herum und schien nicht richtig zu wissen, wo er sich lassen sollte. Dieses Verhalten ist recht typisch für einen ersten Besuch, legt sich aber meistens ab dem zweiten Tag - spätestens dann ist das Eis gebrochen.
Am Samstag gaben sie Elano und Poldino die Klinke in die Hand. Der schneeweiße Poldi (der vor vier Wochen stolzer Vater von sechs Maremmano Babys geworden ist - Herzlichen Glückwunsch!) fühlte sich direkt wie zu Hause und verlebte einen schönen Tag mit Hugo, Kimba und mir.
Am Sonntag läuteten wir die Weihnachtszeit ein, hängten die erste Lichterkette auf, die Weihnachtsmusik dudelte zum Frühstück und wir schoben die ersten Plätzchen in den Ofen. Weihnachten kann kommen! Besonders die Plätzchenaktion kam wie jedes Jahr bei den Hunden super an.
Hier musste Marie aufpassen, dass nicht zu viel danebenging. Zum Glück zeigte das Rudel keinerlei Futterneid, sodass alles friedlich verlief. Hugo wurde an diesem Tag noch von Flocke und Pelle unterstützt. Die beiden Pudelmischlinge waren fast ein Jahr nicht mehr bei mir, fanden aber schnell ihr Plätzchen (was ein Wortwitz!). Flocke war etwas nervös und testete meine Nerven, weil sie jede Bewegung sowie Geräusch vor meiner Haustür mit mürrischem Gebell kommentierte. Daran müssen wir arbeiten!
Alles in allem eine Woche mit sehr vielen verschiedenen Hunden, die jedoch trotz der vielen neuen Gesichter sehr harmonisch verlief.