Die letzte Septemberwoche war recht Terrier lastig. Größtenteils verstanden sich Fides, Sissi oder Rumpel sehr gut. Wenn es allerdings um ein Kräftemessen wie auf dem Bild ging, dann konnte ich typische Charaktereigenschaften der Terrier sehr gut beobachten. Keiner gab nach. Es wurde wild und hartnäckig gezerrt und nach einiger Zeit kam mürrisches Knurren dazu. Das steigerte sich mit der Zeit zum wütenden Grollen. Spätestens dann griff ich ein und behauptete das Objekt der gegenseitigen Begierde für mich, damit kein Stolz oder Schlimmeres verletzt wurde. Rumpel hielt sich aus solchen Machtdemonstrationen heraus, aber er genoss die Gartenarbeit mit mir und ließ sich gerne von mir durchstrubbeln. Sissi musste ich weiterhin unter Beobachtung halten, weil sie mit ihrem feinen Radar dabei war, den unterirdischen Weg unseres penetranten Maulwurfs zu verfolgen. Mein armer Garten!
Die weiße Golden Retriever Hündin Rosalie freute sich besonders darüber, an zwei Tagen ihre Lieblingsfreundin Kessi wiederzutreffen. Die beiden sind zwar von der Größe her ein ungleiches Paar, aber die freche Dackeldame ist Minimum so selbstbewusst wie ein stattlicher Rottweiler und lässt sich gar nichts gefallen. Auch wenn es bei ihren Spielen recht turbulent zuging, achtete die freundliche Rosalie darauf, Kessi nicht wehzutun und rollte sich bereitwillig auf den Rücken. Kessi war keineswegs zimperlich und schmiss ihren kleinen drahtigen Körper mit voller Wucht in jedes Gerangel. Wie machte sie das nur, dass die Großen immer klein beigaben und sich von der forschen Dackelin alles gefallen ließen? Eines Tages hebt Kessi vor lauter Selbstbewusstsein ab mit ihren großen Dackelohren.
Am Wochenende herrschte Ruhe. Ich packte einen kleinen Koffer und Kimba in meinen Kombi und fuhr 230 Kilometer an die Luxemburger Grenze. Die Besitzer von Rumpel hatten mich auf Pudelskern aufmerksam gemacht. Die Geschäftsführerin, Verena Helfrich, organisiert als Hundetrainerin Krimitouren mit Hund. Doch ich wollte nicht nur an einer Krimitour teilnehmen, sondern lernen, diese selbständig zu organisieren, zu bewerben und zu leiten. Es war eine wundervolle Erfahrung. Meiner Meinung nach bieten solche Krimitouren eine wunderbare Möglichkeit, fremde Gegenden zu entdecken oder einen bekannten Weg auf spannende Art und Weise neu zu erkunden. Ich werde mich jetzt an die Arbeit machen und selbst Touren entwerfen, um mein Hundeangebot damit zu erweitern!