Die Woche der Kurzbesucher. Während Poldino, der weiße Prinz, mein beständiger Gast war, gaben sich die kleinen Tagesgäste die Klinke in die Hand. Wie immer freute sich Poldino am meisten über den Besuch der stürmischen weißen Goldie-Dame Rosalie. Die ruhigen kleinen Kerle Fides, Rumpel oder Scoopy ließen den großen Riesen dagegen kalt.
Die Temperaturen waren alles andere als kalt. Die Sonne knallte täglich vom Himmel und die Gradanzeige verharrte konstant in der Nähe der 30er Linie. An einem Mittag traute ich mich trotz der umherschwirrenden Bremsen mit den Hunden zum kleinen Waldsee. Ehe ich mich versah, sprangen Rosalie und Kimba in die grüne Suppe. Ihr wollt nicht wissen, wie die weiße Retriever-Dame danach aussah. Zum Glück hatte ich noch drei Stunden Zeit, bis ich sie in einen einigermaßen vorzeigbaren Zustand verwandeln musste. Nur der müfflige Geruch blieb. Komplett überrascht wurde ich von der vorwitzigen Dackel-Dame Kessi, die voller Freude den großen Hunden hinterhersprang. Sie schwamm, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan und sah dabei aus, wie eine glückliche Wasserratte. (aber eine ganz süße :-)) Ihr Herrchen schaute sehr erstaunt, da er bisher mit Kessi noch nie schwimmen war. Naturtalentschwimmdackelchen!
Aufgrund der Hitze verzog sich Poldino die meiste Zeit auf seinen Lieblingsplatz unter meiner Treppe. Dies misslang jedoch an Rumpel-Tagen, weil der kleine Terrier den Platz als erster besetzte. Ich rechnete es Poldi hoch an, dass er dem kleinen Kerl den Vorzug ließ. Es wäre für ihn ein leichtes, den Cairn Terrier zu vertreiben. Stattdessen buddelte er sich hinter meinem Johannisbeerbusch ein Loch und pflegte seine Pausen dort zu verbringen - in kühler schattiger Erde.
Am Donnerstag besuchte uns die 11 jährige Golden Retriever Hündin Lea mit ihren Besitzern. Auch der betagten Dame setzte die Hitze zu, sodass der Spaziergang kürzer ausfiel. Dafür nutzten wir Zweibeiner danach meine schattige Terrasse für ein angenehmes Gespräch, während Lea Haus und Garten in aller Ruhe inspizierte. Die anderen Hundegäste machten ihr nichts aus, so lange sie nichtbedrängt wurde.
Poldino kam wieder in Schwung, als Duncan eintraf. Der hatte mal wieder sein "Ich bin ein unwiderstehlicher Herzensbrecher"-Parfum aufgelegt haben, denn der weiße Maremmano konnte seine Nase nicht von dem schwarzen Labrador lassen. Dadurch hechelte der aufgeregte Duncan noch mehr, als er es sowieso schon tat. Irgendwann gab Poldi enttäuscht auf und konnte als Trost den Platz unter der Treppe wieder allein beanspruchen.
Kessi richtete ich unerwartet einen Notfallplatz ein, weil ihr Herrchen ins Krankenhaus musste. Mit ihr zusammen zog am Wochenende Sissi ein. Die ruhige Fox-Terrier Dame ist zwar das komplette Gegenteil zu der aufgedrehten Kessi, aber ein ganz angenehmer Pensions-Gast. Sie fühlte sich nach kurzer Zeit sehr wohl.