Der Dienstag gehörte der weißen Golden Retriever Hündin Rosalie. An ihrem Verhalten konnte ich merken, dass ihr Frauchen fleißig trainiert hatte. Rosalie ging viel besser an der Leine und auch der Rückruf funktionierte zuverlässig, bis auf das Feld, auf dem noch Zuckerrüben zu finden waren, da kam sie nicht zurück, sondern musste erst aufessen. Labrador halt!
Am Nachmittag stieß Mio dazu und zeigte sich zunächst von seiner ruppigen Seite. Die guten Manieren hatte er anscheinend zu Hause gelassen. Rosalie war zunächst erschreckt und unterwarf sich, doch Mio murrte weiter. Als kurze Zeit spät Rosalies Frauchen zur Abholung kam, unternahmen wir einen spontanen Spaziergang zur Beruhigung der Nerven. Das funktionierte hervorragend. Was wir nicht einkalkulierten, war der riesen Misthaufen, den der Bauer auf seinem Feld hinterlassen hatte. Den fanden Rosalie und Kimba sehr einladend und wälzten sich hingebungsvoll darin. Danach flitzen sie über die nassen Felder und sahen nach kurzer Zeit wie große Drecksschweine aus.
Die perfekte Gelegenheit, die neu erworbenen Hundebademäntel einzuweihen. Wie ihr auf dem Foto sehen könnt, hielt sich die Begeisterung bei Mio und Kimba sehr in Grenzen :-) Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Mio in die Größe M und Kimba in L steckte. Kein Wunder, dass Mio sich nicht mehr rühren wollte :-)
Als Rosalie am nächsten Tag wieder pünktlich auf der Matte stand, grummelte Mio nur einige Minuten und spielte dann begeistert mit ihr. Abends humpelte und jaulte er, sodass ich ihm eine kleine Einheit Schmerzmittel verabreichen musste. Er hatte das Toben wohl doch etwas übertrieben. Rumpel überraschte mich. Mio und er verstanden sich auf anhieb, dabei sind sonst beide etwas murrig mit fremden Hunden. Die Vorlieben der Fellnasen sind genauso individuell wie ihre Charaktere.
Donnerstag Abend wartete ich gespannt auf die Ankunft von Duncan, dem ersten Kunden meiner Hundepension. Er war lange nicht bei mir gewesen und rannte so hektisch durch meine Wohnung wie am ersten Tag. Die Kombination mit Mio hatte zu Beginn meiner Pension zu Sprengstoff geführt, aber wir sind alle mit der Zeit erwachsener und erfahrener geworden, sodass schon bald Friede herrschte. Beim Ballspielen und Apportieren draußen auf den Spaziergängen waren die beiden schon immer ein Dreamteam!
Nachdem Mio am Freitag abgeholt worden war, traf ganz spontan Lotta ein. Auch sie war lange nicht Gast bei mir und brachte ordentlich Nervosität mit. Jetzt sprangen mit Duncan und Lotta zwei aufgedrehte Labbis durch meinen Wohnung. Kimba thronte währenddessen auf seinen Kissen auf der Couch und schaute sich das Spektakel in aller Seelenruhe an. Ich hatte immer gehofft, dass sein Verhalten auf die Gasthunde abfärben würde. Tja - falsch gedacht!
Lotta ist ein Wasserschwein. Alle Pfützen, Tümpel, Gräben mussten ausgetestet werden. Auch wenn ich mich für ihre Begeisterung freute, graute mir doch bei der Vorstellung, dass ich diesen Flummi wieder trockenlegen musste. Ich verschob die leidliche Aufgabe des Putzens und Saugens auf Sonntag, nachdem alle Gäste wieder abholt wurden. Dann sah mein Fußboden wenigstens für einen ganz kurzen Zeitraum sauber aus. Bis Montag :-)