Nachdem Kessi, Kimba und ich am Montag Morgen Poldino auf Hübeck einen Besuch abgestattet hatten, verdonnerte ich die Fellnasen mit der tatkräftigen Unterstützung von Hugo erst einmal zum Arbeiten. Was liegt denn hier alles in unserem Wald rum? Da muss mal ordentlich aufgeräumt werden. Mit Begeisterung fingen die Fellnasen an, Kleinholz zu produzieren.
Hugo verbrachte nur ein paar Teststunden bei mir, bevor er im Februar für eine Woche einziehen wird. Am Anfang war er sehr verunsichert und jaulte seinem Frauchen hinterher. Doch nach unserem Spaziergang lebte er sich schnell in das Minirudel ein. Wenn er etwas nicht bekommt, ist er frustriert und meldet diesen Frust bellend an. Das war Kessi allerdings ziemlich egal. Endlich wieder wer Neues zum Toben!
Dienstag traf ihre Lieblingsfreundin Rosalie ein, die sich auch vor lauter Freude, die kleine Rauhaardackelhündin wieder zu treffen, kaum halten konnte. Getoppt wurde dieses infernale Duo durch den jungen Labrador Lazaro, der uns zu einem gemeinsamen Spaziergang besuchte. Dieser Jungspund passte perfekt zu der Gruppe. Mit seinen vier Monaten lernt er schnell und ist von dem wilden Hundezusammenleben bei mir ganz begeistert. Am Mittwoch durfte er direkt den ganzen Tag bei mir verbringen. Dabei tobte er mit Kessi so wild und lange herum, dass ich beiden teilweise trennen musste, um ihnen eine Verschnaufpause zu ermöglichen.
Der Donnerstag gehörte Rumpel und Dino. Den Aussie hatte ich einen Monat nicht gesehen und staunte nicht schlecht über seine Körpergröße. Mit über 42 Kilo gleich er mehr einem kleinen Bernhardiner als einem Australian Shepherd. Er war wie immer recht wild und aufgedreht, aber Kimba und Rumpel reagierten ganz souverän und ignorierten den Heißsporn, wenn er es zu doll trieb. Unangenehm überrascht wurde ich jedoch, als wir erneut Lazaro auf dem Spaziergang trafen. Während sich der Labrador sehr freute und keinerlei Nachwehen von dem wilden Tobetag mit Kessi zeigte, ging ihn Dino sehr ruppig an. Er unterwarf ihn, bedrängte ihn, trotz eindeutiger Unterwerfungsgesten von Lazaro. Das sah mir nicht mehr nach sozialem Spiel aus, sondern wirkte wirklich einschüchternd. Entsprechend nervös verhielt sich auch der kleine schwarze Labrador. Also ließ ich ihn mit seinem Frauchen vorgehen und übte manierliches Leinegehen mit Dino, was sich allerdings als Schwerstarbeit herausstellte. Meine Laune ging den Bach runter. Wir probierten noch einmal ein friedliches Miteinander-Auskommen und gingen eine Weile nebeneinander, aber sobald ich Dino von der Leine ließ, schoss er auf Lazaro zu. Das bedeutete: Ende des Freilaufs. Im Wald musste ich seine Leine sogar an einen Baum binden, damit die anderen Hunde überhaupt die Möglichkeit bekamen, unbefangen miteinander zu spielen. Da liegt eine heftige Trainingsaufgabe vor Dinos Herrchen und für den Vierbeiner bedeutete es: Pensionspause.
Den Rest der Woche hatte ich mir freigenommen, um meinen Buchverkauf anzukurbeln. Dafür besuchte ich mehrere Buchhandlungen in Moers und Krefeld und war über die positive Resonanz mehr als erfreut!