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22. Kalenderwoche 2017

Wer war da? Fides, Scoopy, Rumpel und Pelle

mit Gastauftritt von Sunny und einem verschwundenen Poldino

Fides beendete seinen Daueraufenthalt bei mir und konnte endlich wieder zurück zu seinem Frauchen. Zuvor verabschiedete er noch Scoopy, der bereits Montag wieder abgeholt wurde, und durchlebte mit uns die verzweifelte Suche nach Poldino am Mittwoch.

Dessen Frauchen hatte ich am morgens erst versprochen, nachmittags mit Kimba und Fides zu Poldino nach Hübeck zu fahren, damit er ein wenig Abwechslung und sein Abendbrot bekam. Das war mir jedoch im Laufe des Tages total entfallen. 

Gemeinsam mit der Autorin A.E. Eiserlo lud ich die überarbeitete Version von Fanrea - die Prophezeiung bei Amazon hoch. Jetzt hatten wir dieses langwierige Projekt endlich abgeschlossen und waren stolz auf unsere Leistung. Da ich mit der Überarbeitung meines Buches über die Hundepension begonnen hatte, und die lektoratsfreie Zeit nutzen wollte, um weiter voran zu kommen, arbeitete ich nachmittags an diesem Projekt weiter. Als ich mich mit der Familie zu einer abendlichen Spielrunde zusammensetzten, fiel mir siedendheiß mein Versprechen und der verhungernde Poldino ein.

Also packte ich meinen Mann, Kimba und Fides in den Kombi und düste nach Hübeck. Als ich den Wagen rückwärts auf die Einfahrt fuhr, wartete ich auf den weißen Blitz, der unser Ankommen sonst laut bellend quittierte. Doch der weiße Blitz war nirgends zu sehen.

Also stiegen wir alle aus, öffneten die Hoftür und immer noch kein Herdenschutzhund in Sicht. Na, der sollte doch wohl besser auf sein Grundstück achtgeben und nicht faul in einem Erdloch den Tag verschlafen. Langsam wurde ich unruhig. Laut rufend erkundigte ich das gesamte Gelände, während meine zwei Hundegleiter lautstark die fünf Nachbarshunde am Zaun verbellten. Von Poldino fehlte jede Spur.

Zum Glück hatte ich den Polizisten dabei, der die erste Grundregel anwendete: Ruhe bewahren - Übersicht verschaffen. Wir liefen zusammen das Gelände ab, schauten in jede Ecke, in jedes Erdloch, ins Haus, unter den Carport, in den Anbau. Poldino war nicht da!

Oh mein Gott! Wie sollte ich das bloß Brigitte erzählen? Was war bloß passiert? Ist der Maremmano hinter einem Hasen her über den Zaun gesprungen und dann über alle Berge? Oder hatte ihn sogar jemand mitgenommen? So abwegig fand ich die Idee nicht, schließlich ist Poldino wunderschöner Zuchtrüde und sicherlich viel Geld wert. Doch auch hier entgegnete mein Mann: »Ich habe noch nie eine Anzeige über einen gestohlenen Hund aufgenommen.« Naja, irgendwann ist immer das erste Mal. Aber bloß nicht heute! Mein Mann rief auf der Wache an und gab eine Entlaufen-Anzeige durch. Zum Glück waren noch keine Meldungen über Unfälle oder verlorene Hunde eingetroffen. Ich stellte eine Vermisstenanzeige bei Facebook ein, damit wurden schon viele Hunde schnell wiedergefunden.

Danach rief ich Brigitte an und überbrachte die Horrorbotschaft. Sie hielt sich mit ihrer Tochter in den Niederlanden auf, war total geschockt und wollte sofort zurückkommen. Aber sie brauchte eine Stunde.

Die Zeit nutzten mein Mann und ich für die Suche nach Prinz Poldi. Mein Mann fuhr ganz Hübeck mit dem Wagen ab, während Kimba, Fides und ich zu Fuß  die umliegenden Wälder und Weiden absuchten. Fehlanzeige!

Als Brigitte eintraf flossen erst mal ein paar Tränen. Danach wollten wir die Suche fortsetzen. Ihre Tochter hatte sich bereits den Drahtesel geschnappt und war losgefahren.

Da kam noch einmal der Polizist zum Einsatz und sagte: »Bei vermissten Kindern gilt als oberstes Gebot, das Zuhause absuchen. Vom Keller bis zum Dachgeschoss. Alles!«

Also lief Brigitte noch einmal ins Haus und danach zur Garage, aus der sie etwas holen wollte. Kaum öffnete sie das Garagentor, schoss ein weißer Blitz heraus! Poldino! Da war er! Den ganzen Nachmittag hatte er in der Garage verbracht. Wir waren überglücklich. Alles andere spielte keine Rolle mehr, Hauptsache, der Hund war wieder da! Er flitzte überglücklich über die Wiese, freute sich darüber, dass so viel los war im Garten, tobte mit Kimba und Fides. Danach soff er einen Napf voll Wasser aus und machte sich an sein längst überfälliges Fressen.

Schon komisch, dass er sich mit keinem Laut bemerkbar machte, als wir zusammen über sein Grundstück liefen und lauthals nach ihm riefen. Was mochte er bloß gedacht haben? Wahrscheinlich: »Ach, die suchen jemanden, der genauso heißt wie ich. Das ist aber auch wirklich ein schöner Name! Dabei dachte ich, ich wäre der einzige hier!« Poldi, Poldi - du bist und bleibst einzigartig!

 

An diesem irren Mittwoch ging der Besuch von Sunny und ihrem Frauchen verstärkt durch die Tochter fast unter. Sunny ist eine 8 Monate junge, schwarz-weiß gefleckte Stabyhoun-Hündin. Hier lohnt es sich zu googeln. Die Beschreibung der Rasse, die aus den Niederlanden stammt, klingt sehr toll, war sie mir jedoch noch vollkommen unbekannt.

Sunny wirkte ziemlich scheu und wollte zuerst von dem recht aufdringlichen Fides nichts wissen. Sie hing sehr an ihren Menschen, zeigte sich aber später in meinem Garten dann neugieriger und erschnüffelte alle Ecken. Es war ein sehr angenehmes Treffen, was durch die Facebook-Verbreitung meines Presseartikels zustande kam. Ein Dank an die Rheinische Post für diesen wundervollen Artikel!!

 

Am Donnerstag Nachmittag stand ich plötzlich mit Kimba allein da. Das gab es schon seit Wochen nicht mehr, dass kein Gasthund bei mir wohnte. Wir genossen die gemeinsame Zeit, bis am Freitag Rumpel eintraf. Aber das schwüle Wetter setzte den Vierbeinern anscheinend zu, denn die beiden wollten lieber den ganzen Tag auf den kühlen Fliesen verschlafen, während ich auf dem bullenheißen Speicher fleißig in die Tasten hacke, um mein Buch: »Dogilli - eine tierisch schwere Geschäftseröffnung« zu überarbeiten. Wenn euch noch Ideen für einen Titel einfallen, oder sich jemand als Testleser bewerben möchte … immer raus damit! Ich freue mich über jede Nachricht!

 

Am Pfingstwochenende verstärkte Pelle meine Familie. Zusammen mit meinen Eltern feierten wir den 14. Geburtstag meiner Tochter. Pelle entdeckte dabei seine Leidenschaft für Luftballons. Darüberhinaus widmete ich dem Leinentraining an der langen und kurzen Leine und wir unternahmen sogar Fahrradausflüge. Am Rad läuft Pelle ganz prima!