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20. Kalenderwoche 2017

Wer war da? Fides, Paula, Rumpel, Thor und Aischa

mit Gastauftritt von Cuqui

Wettermäßig eine ziemlich gemischte Woche. Am Montag starteten wir mit charmanten 20°. Dann steigerten sich die Temperaturen zur Mitte der Woche bis auf 30°, nur um dann am Freitag auf die Hälfte zu sinken. Also … Kreislaufwetter!

Mein Dauergast Fides wurde die gesamte Woche über begleitet von der sanften Labrador Border-Collie Dame Paula. Sie murrte ihn zwar den halben Montag lang an, hatte sich aber danach an ihn gewöhnt.

An Thor wollte sie sich jedoch nicht gewöhnen und knurrte ihn durchweg an, wenn er ihre Individualdistanz unterschritt. Komischer Weise war Thor gegen dieses Geknurre vollkommen immun und näherte sich immer wieder. Diese Spannung zwischen den beiden fand ihren Höhepunkt am Mittwoch, als ich an alle Hunde zur Mittagszeit ein Leckerli verteilte. Thor aß seins nicht, sondern verschleppte es in den Garten, wo er es bewachte. Als Paula sich dem Leckerli näherte, ging Thor sofort zum Angriff über. Dieses rüpelige Verhalten duldete Paule ihrerseits nicht und hackte ordentlich zurück. Thor erhielt eine Macke an der linken Schulter, die ihn jedoch auch nicht weiter kümmerte. Ich nahm das Leckerli an mich, und die Sache war geklärt.

Dienstag lernten wir Cuqui kennen. Sie kommt aus dem Tierschutz, lebt seit Januar in Deutschland und ist ein Malteser Mischling. Mit ihren Herrchen hat sie viel Glück gehabt, denn die scheinen sehr hundeerfahren zu sein. Sie haben es bereits in der kurzen Zeit geschafft, eine gute Bindung zu Cuqui aufzubauen. Auch den anderen Hunden gegenüber war Cuqui angenehm, nicht ängstlich, nicht zu forsch. Perfekt!

Zum Wochenende hin wurde es in meiner Pension wieder etwas voller, weil Rumpel, Aischa und Thor sich die Klinke in die Hand gaben.

Was mir diese Woche sehr gut gefiel, waren die Spaziergänge. Obwohl ich oft mit vielen Hunden unterwegs war, konnte ich sie frei laufen lassen - außer Rumpel, der bleibt an der Langlaufleine - und meine Arme ein wenig entlasten. Auch mit allen anderen Hunden, die wir unterwegs tragen, kam mein Rudel hervorragend zurecht.

Die Woche endete leider unschön, weil ich mit Thor aneinandergeriet. Ich wusste bereits, dass er sehr futterneidisch ist und dieses mit einem Angriff verteidigte. Er schnappte sich aus dem Papierabfall eine zusammen geknüllte Brötchentüte. Als ich ihm diese wegnehmen wollte, schnappte er mir in den Bauch. Da seh’ ich dann rot und gehe meinerseits zum Angriff über! Er holte sich die Tüte noch einmal, und ich griff nach seiner Schnauze. Dabei handelte ich mir den nächsten Schnapper in die Hand ein. Jetzt packte ich seinen Nacken und fixierte hin.

Zum Glück war es mir dieses Mal gelungen, ruhig zu bleiben. Den Griff hielt ich so lange, bis ich merkte, dass Thor langsam die Spannung abgab. Je mehr er nachgab, desto mehr lockerte ich den Griff und bereits nach kurzer Zeit, hatte er sich ganz entspannt und neben mich auf die Fliesen gelegt. Mein Herz ging wie ein Presslufthammer! Auch wenn ich äußerlich ruhig wirkte, so war ich doch über seine heftige Reaktion erschrocken.

Noch mehr geschockt war leider meine Familie, die alles miterlebt hatte. Meine Kinder fühlten sich seitdem in Thors Gegenwart extrem unwohl, und auch mein Mann bestand darauf, dass wir Thor nicht noch einmal aufnehmen können. Tja, da geht die Familie vor. Wenn wir in unserem gewohnten Verhalten eingeschränkt werden, dann muss ich dem Hund leider absagen.

Das fiel mir bei Thors Frauchen sehr schwer, weil ich wusste, dass sie bereits einen langen Weg mit ihm gegangen ist und sich darüber freute, jemanden gefunden zu haben, bei dem Thor ein paar Tage bleiben konnte. Fünf Jahre ohne Urlaub ist eine lange Zeit. Sie hatte jedoch Verständnis für die Reaktion meiner Familie und meinen Entschluss. So etwas ist immer sehr schade!