Wer war da? Rumpel, Lucky, Pelle, Scoopy, Lotta, und Aischa
mit Gastauftritt von Alvaro und Poldino
Eine lebhafte Woche, die ganz entspannt begann. Montag waren Rumpel und Pelle bei mir, die beiden sind ein tolles Team, können prima miteinander spielen und verstehen sich sehr gut.
Dienstag um 10.00 Uhr sollte Pelle abgeholt werden. Morgens ging ich mit ihm und Kimba zum ersten Spaziergang raus. Wie ihr ja schon wisst, ist Pelle morgens recht ungeduldig und froh, wenn er endlich rennen und toben kann. Direkt zu Beginn des Spaziergangs trafen wir eine Australien-Shepherd-Nachbarhündin, mit der Pelle die erste schnelle Runde flitzen konnte. Der Knaller kam danach. Als ich zwischen unseren Wäldern angekommen war, jagten sich zwei Hasen auf der Wiese dahinter. Pelle hatte die beiden vor mir gesehen, raste hinterher in den Wald. Prima, dachte ich, da verliert er die Spur, und die Hasen können entkommen. Da hatte ich allerdings den Pelle unterschätzt. An einem Hasen blieb er dran und jagte diesen auf der anderen Seite des Waldes wieder heraus. Ich blieb relativ gelassen auf dem Feldweg, hatte ich Pelle doch jederzeit im Blick und wusste, wenn ein Hund im Jagdmodus ist, dann ist er für meine Rufe nicht mehr auf Empfang. Der Hase schlug einen Haken und rannte zurück in den Wald, Pelle war ihm immer noch dicht auf den Fersen - irre, wie schnell der Kerl ist! Sie gelangten zurück auf die Wiese auf der alles begann, der Hase schlug erneut einen Haken und überquerte jetzt den Feldweg und jagte Richtung Landstraße.
Jetzt war es mit meiner Gelassenheit vorbei, und ich schrie hinter Pelle her, was meine Lungen hergaben. Vollkommen sinnlos. Ich konnte nichts mehr tun, außer 13 Stoßgebete gen Himmel schicken und hinterherlaufen. Als ich die Wiese überblicken konnte, war weder von Pelle noch vom Hasen etwas zu sehen. Die Autos fahren da mit 70-100 km die Landstraße entlang und ich musste dorthin, um notfalls die Wagen anzuhalten. Kurz zuvor sah ich Pelle im Wald zu meiner rechten auftauchen, zwar ohne den Hasen, aber immer noch voll im Jagdtunnel. Er nahm weder mich, noch mein Rufen zur Kenntnis. Sein Blick war leicht irre und die Zunge hing ihm weit aus dem Maul. Je näher ich ihm kam, desto weiter zog er sich in den Wald zurück. Er wollte auf keinen Fall eingefangen werden. Ich lockte und bezirzte ihn, so ruhig ich konnte, aber mein Herz war mir längst in die Hose gerutscht. Jeder Hundebesitzer, der so eine Situation schon einmal erlebt hatte, weiß, wie sich das anfühlt. Gott sein dank, bekam ich Pelle irgendwann zu fassen, leinte ihn an, dankte allen Schutzengeln und setzte die Runde fort, um meinen Herzschlag langsam wieder in den gesunden Bereich zu verlangsamen. Puh, Glück gehabt!
Den Rest des Weges musste ich jedoch darüber nachdenken, wie schnell etwas hätte passieren können, und welch großes Risiko ich eingehe, wenn ich die Gasthunde von der Leine lasse. Wenn sie nicht absolut sicher abrufbar sind, ist das eigentlich nicht zu verantworten. Und welcher Hund ist das schon? Aber wenn die Hunde sich beim Spielen und Toben nicht verausgaben können, wie sollen sie dann ihr teilweise hohen Energielevel runterbekommen? Schwierige Sache. Da hilft eigentlich nur ein hoch eingezäuntes Gelände, in dem ich die Hunde ohne Bedenken freilaufen lassen kann.
Noch will ich nicht umziehen. Aber wo finde ich dann eine solche Anlaufstelle, ohne mit den Hunden durch die Karpaten zu fahren? Der Hundeplatz? Die Spielwiese in Schwalmtal? Ob ich mich in der näheren Umgebung nach einem geeigneten Gelände umschaue? Aber allein die Umzäunung würde wahrscheinlich ein Vermögen kosten, welches ich mit den Einkünften der Hundepension nicht stemmen könnte. Falls euch noch etwas einfällt, bin ich für jeden Ratschlag dankbar!
Nachdem ich Pelle in einem Stück seinem Herrchen übergeben hatte, kam nachmittags Alvaro, ein Mix mit viel Podenko drin aus Ibiza, zum Kennenlernen. Da er aus seiner Zeit in Spanien nur Freilauf gewohnt war und über einen ausgeprägten Jagdtrieb verfügt, darf er nur an der kurzen Leine geführt werden. Das passt ja prima zu meinem aktuellen Thema. Er machte auf mich einen äußerst autarken Eindruck und nahm draußen kaum Kenntnis von seinem Frauchen. Drinnen erschnüffelte er systematisch meine komplette Wohnung. Das einzige, was ihn irritierte war Lucky. Den fand er irgendwie unheimlich und konnte ihn nicht richtig einordnen. Mit Kimba verstand er sich prima.
Nach diesem Besuch fuhren Kimba und ich zunächst auf das Energielevel von Lucky herunter. Alles nur noch gaaaanz langsam. Das konnten wir durchziehen bis Donnerstag und die ruhige Stimmung auch auf Scoopy und Rumpel übertragen. Wir sind mal wieder pladdernass geworden (Wenn nicht bald der Frühling mit Sonne kommt, werde ich stinkewütend!) Aber die Hunde waren nach einer großen Trockenrubbelaktion sehr entspannt. Sie ließen sich auch nicht von Poldino aus der Ruhe bringen, der mit seinem Frauchen auf einen kurzen Besuch vorbeikam. Poldi fügte sich toll in die Runde ein, wurde von Rumpel nur kurz per Knurren auf Abstand gehalten und das war's auch schon. Prima, wie das manchmal funktioniert!
So ruhig der Donnerstag - so trubelig der Freitag. Rumpel kam direkt morgens und ging mit mir und Kimba die übliche, morgendliche Runde. Dann traf die braune Labbidame Lotta zum ersten Mal bei uns ein. Wie zu erwarten, war Rumpel von der quirligen Lotta total begeistert, und auch Kimba ist bis über beide braunen Ohren verliebt. Da Lotta sehr aufgedreht war, habe ich die Gruppe in den Garten gelassen, sehr zum Leidwesen meines Rasens, der aufgrund der vielen Regenfälle in den letzten Tagen nicht wirklich strapazierfähig ist. Aber das musste ich in Kauf nehmen. Als absolutes Schokosahnehäubchen kam eine halbe Stunde später Aischa dazu. Auch eine braune Labbidame, zum Glück eine ganz souveräne. Nach einer kurzen Schrecksekunde über die Action, die in meinem Garten herrschte, nordete sie die stürmische Lotta kurz ein und überließ sie dann erst mal wieder den Kerlen. Nachdem Kimba und Rumpel beide nicht mehr konnten und erschöpft innen ihre Liegeplätze aufgesucht hatten, fing dann Aischa mit Lotta an zu spielen. Unfassbar, welche Ausdauer Lotta hat! Sie kam mir vor wie auf einer Junggesellinnen-abschiedsparty in Willingen. Eine Runde geht noch! Und mittendrin - Lucky, der alte Opa! Um ihn herum die wildeste Toberei, und er stakste einfach durch alles durch und schien es richtig zu genießen. Die anderen Hunde erkannten, dass Lucky einen Ausnahmezustand genoss, und machten rücksichtsvoll einen großen Bogen um ihn. Echte Gentlemen und Ladies!
Samstag und Sonntag gehörten dann Kimba und Lotta allein. Da das Wetter sich mal von der sonnigen Seite zeigte, haben wir schöne Spaziergänge an der Niers unternommen, um den Labbis auch die notwendige Wassereinheiten zu verschaffen. Mittlerweile war Lottas Energiepegel gesunken, und so ließen wir die Woche mit zwei harmonischen Tagen ausklingen.